Die Stadtverordnetenversammlung wird bei der nächsten Sitzung über ein Konzept zur „Einhaltung des Finanzierungsdeckels“ abstimmen. Es basiert auf einer Studie, die von einem Lenkungskreis mithilfe externer Beratung erstellt worden ist. Eine der Maßnahmen ist die Streichung der Buslinie 106, womit größeren Teilen der Stadt kein ÖPNV mehr zur Verfügung stehen wird. Der Lenkungskreis behauptet, dass diese Entscheidung auf einer wissenschaftlichen Fahrgastzählung beruht. Wir halten sie für fehlerhaft und werden daher gegen das Konzept stimmen. Dies erläutern wir in diesem Blogbeitrag:
Helge Herget erklärt: „Die Behauptung des Lenkungskreises, dass nur 1.3 % der Fahrgäste betroffen sind, beruht auf Fahrgastzählungen, die 2019 vor der Corona-Pandemie durchgeführt worden sind. Damals war die Streckenführung der 106 für die Verbindung Buchhügel zur S-Bahn Station Offenbach-Ost aber äußerst ungünstig, da ein riesiger Umweg gefahren wurde. Kürzlich wurde endlich die Strecke geändert, was von den Fahrgästen gern angenommen wurde und zu viel höheren Zahlen geführt hat. Die Entscheidung der Streichung der 106 beruht also auf nicht mehr aktuellen Zahlen.“
Julia Endres ergänzt: „Unsere Fraktion hat bei der letzten Sitzung den Antrag gestellt, dass die Stadt beim Programm der Landesregierung „Globale Nachhaltige Kommune“ mitmachen soll. Dies wurde von den Koalitionsfraktionen abgelehnt, mit der Begründung, dass man längst schon sehr nachhaltig sei. Insbesondere habe man doch den Verkehrsentwicklungsplan, der eine Kehrtwende beim stetig wachsenden Autoverkehr erreichen will. Nun erfahren wir aus der Zeitung, dass das Gegenteil passiert: Der Autoverkehr wird weiter steigen, weil der ÖPNV schlechter wird.“