…hier fehlt leider das Datum: 22.03.2024
Herr Dezernat IV (Amt 60)
Stadtverordnetenvorsteher
Stephan Färber
Az.: Dez. IV 60.1.1
Wohnraumpotential in Offenbach
hier: Anfrage
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
die Ofa-Fraktion hat am 13.02.2024 o. g. Anfrage an den Magistrat gerichtet, hierzu wird wie folgt berichtet:
Vorbemerkung:
In verschiedenen Zusammenhängen wird von Mitgliedern des hauptamtlichen Magistrats regelmäßig das Ziel eines weiteren Bevölkerungswachstums beschworen.
Viele hochpreisige Wohnungen stehen jedoch leer. Andererseits fehlen bezahlbarer Wohnraum und Sozialwohnungen. Investoren wird jedoch die Pflicht, in ihren Bauplänen einen gewissen Anteil an Sozialwohnungen bereitzustellen, erlassen. Ein Beispiel ist das Projekt Bauvorhaben am Ledermuseum.
Ein Großteil der Gewerbeimmobilien in Offenbach steht leer.
Begonnene Bau- und Umbauprojekte werden wegen Turbulenzen am Finanzmarkt nicht fortgesetzt. Beispiele neben den Adler-Werken sind überall in der Stadt sichtbar, u. a. an der Berliner Str. (ehemaliges Toys R US-Gebäude), das Quartier 4.0. oder das ehemalige Postgebäude an der Liebigstraße.
Viele Gebäude haben Potential zur Aufstockung.
Die Infrastruktur für die jetzige Bevölkerungszahl und für weiteres Bevölkerungswachstum (Schulen, Kita-Plätze, Energieversorgung, Wasserversorgung, ÖPNV…) steht nicht in adäquater Weise bereit.
Hierzu haben wir folgende Fragen:
Frage 1:
Wie viele Wohnbauprojekte (Anzahl Wohnungen) sind aktuell in Offenbach im Bau?
Antwort zu Frage 1 (Amt 63):
Hierüber gibt es keine Erhebung. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass in Offenbach viele Projekte – trotz der schwierigen Lage am Markt – weiter in der Entstehung sind, so etwa in den Baugebieten Bieber-Nord und Bürgel-Ost sowie auch an größeren Einzelstandorten wie etwa an der Mühlheimer Straße / Ecke Mathildenstraße.
Frage 2:
Wie viele Wohnbauprojekte sind geplant oder werden geplant, sind aber noch nicht in der Realisierungsphase?
Antwort zu Frage 2:
Dies kann nicht qualifiziert beantwortet werden.
Frage 3:
Wie viele Quadratmeter Bauland hat die Stadt aktuell in ihrem Besitz?
Antwort zu Frage 3 (Amt 80):
Insbesondere in den Baugebieten Bieber-Nord und Bürgel-Ost befinden sich noch rund 16.000 m² im städtischen Eigentum.
Frage 4:
Wie viele Quadratmeter Bauland auf dem Stadtgebiet sind Privateigentum?
Antwort zu Frage 4 (Amt 62):
Ca. 76.000 qm befinden sich in privatem Eigentum.
Frage 5:
Welche Fläche, die noch bebaut werden könnte, hat die GBO in ihrem Eigentum?
Antwort zu Frage 5 (GBO):
Wohnquartier Offenbach Ost:
Flurstücke Nr. 348/83 und 429
Nutzfläche Kindertagesstätte ca. 930 qm
Wohnfläche ca. 4750 qm
Wohneinheiten ca. 71
Neues Wohnen Bieber/Bürgel:
Flurstücke Nr. 220, 306, 396, 399/1, 460, 543 und 544
Wohnfläche ca. 4760 qm
Wohneinheiten ca. 76
Dr.-Rosa-Goldschmidt-Straße (An den Eichen):
Flurstück Nr. 200
Wohnfläche ca. 2500 qm
Wohneinheiten ca. 40
Frage 6:
Wieviel Wohnraum ist in Offenbach durch das Baulandmobilisierungsgesetz bisher entstanden?
Antwort zu Frage 6 (Amt 63):
Eine Bezugnahme auf das Baulandmobilisierungsgesetz war bislang nicht angezeigt, dementsprechend gibt es auch keine Zuordnung von Neubauvorhaben zu den Instrumenten des Baulandmobilisierungsgesetzes. Projektierte Wohnbauvorhaben konnten auch ohne diesen Rückgriff positiv begleitet werden.
Frage 7:
Wieviel weiterer Wohnraum könnte noch durch Nachverdichtung entstehen?
Antwort zu Frage 7:
Große Konversionsflächen sind im Innenbereich nicht mehr vorhanden bzw. sind bereits in der Planung (z. B. Liebigquartier, Quartier 4.0, Ehem. KWU, Alte Post).
Bei noch vorhandenen freien Einzel-Grundstücken liegen oftmals schwierige Eigentumsverhältnisse vor.
Bei Wohnungsbaugesellschaften sind zum Teil Potentiale für mögliche Aufstockungen von Siedlungsbauten (z. B. Lämmerspieler Weg / Eginhardstr.) vorhanden. Die Anzahl möglicher Aufstockungen und Dachausbauten ist nicht bekannt.
Frage 8:
Wie viele Sozialwohnungen gibt es noch in Offenbach?
Antwort zu 8:
Es gibt 3129 Wohnungen (Stand Juli 2023).
Frage 9:
Sind neue Sozialwohnungen in der Planung und wie viele?
Antwort zu Frage 9:
Zeitnah werden die Anmeldungen für folgenden Bauvorhaben erwartet:
- Am Ledermuseum (ca. 65 Wohneinheiten in mittelbarer Belegung)
- Quartier 4.0 / Ehem. Güterbahnhof (ca. 97 Wohneinheiten)
- Änne-Pflazmann-Platz (7 Wohneinheiten)
Für 2024 werden Anmeldungen erwartet für
- ca. 200 studentische Wohneinheiten in der alten Post,
- ca. 1.600 – 2.000 studentische Wohneinheiten (überwiegend der Stadt Frankfurt)* sowie
- eine unbestimmte Anzahl geförderter Mietwohnungen auf dem ehemaligen KWU-Gelände*
*unter der Voraussetzung, dass die Projekte realisiert werden
Für 2025 werden Anmeldungen erwartet für
- ca. 30 Wohneinheiten auf den acht bei der GBO eingelegten Grundstücken in Bieber Nord und Bürgel Ost.
Zur Zeit ruhend:
– 97 Wohneinheiten, Liebigquartier
Mit freundlichen Grüßen
Paul-Gerhard Weiß
Stadtrat
