von Anna Lea Hanke
Egal ob wegen Arbeit, Schule, Uni oder einfach Freizeit, der Weg nach Frankfurt ist für viele Offenbacher eine Qual – genauso auch andersherum. Bahnen, die, wenn überhaupt, zu spät kommen und die dann auch so überfüllt sind, dass man nur mit Quetschen einen Platz findet, sind zur Gewohnheit geworden.
Doch eine Strecke sticht bei dem Ganzen besonders heraus: Der Ratsweg zwischen Offenbach Kaiserlei und der Eissporthalle Frankfurt. Sowohl mit dem Auto, als auch mit dem ÖPNV überlegt man sich eher zweimal, ob man sich diesen Weg antun möchte. Auch der Teil rund um die Reiterhöfe (Hanauer Landstraße) ist für viele eine halbe Weltreise mit einer längeren Umsteige- als Fahrzeit.
Auch haben viele der ÖV-Möglichkeiten keinen Zwischenhalt dort. Durch die vielen, sich dort ansiedelnden Unternehmen, ist die Gegend im Aufbruch und wird der Stadt zum Nachteil, wenn sie weiterhin so umständlich zu erreichen ist.
Doch auch der Kaiserlei mit dem geplanten Büro- und Wohnstandorten und die Gegend rund um die Eissporthalle mit der Europäischen Schule im Blick, werden immer beliebter und von vielen angezielter und brauchen deshalb ebenso mehr Anschluss. In Hinblick darauf ist die Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel das Problem.
Aus diesem Grund wurde nun ein neuer Plan für das Areal vorgestellt: Eine Seilbahn zwischen Offenbach Kaiserlei und der Eissporthalle mit einem Zwischenstopp bei den Reiterhöfen. Diese Seilbahn soll sowohl 1/8 der Kosten eines neuen S-Bahn-Tunnels entsprechen und auch wie bei diesem 5.000 bis 8.000 Passagiere pro Stunde transportieren können.
Ein weiterer Vorteil ist, dass alles durch den konsequent andauernden Transport schneller gehen soll. Fahrgäste von A nach B zu bringen, was ebenfalls weniger Stau und Platz in Anspruch nehmen soll. Ein wesentlicher Punkt für die Seilbahn ist der deutlich geringerer CO-2 Abdruck, den sie hinterlassen würden, was vor allem in der heutigen zeit immer wichtiger wird.
Die Idee einer Seilbahn stand nun schon länger im Raum, seit 2017 genauer gesagt. Andere Großstädte wie Koblenz oder auch weltweit, insbesondere in Lateinamerika, lieferten Vorlagen.
Am zweiten Seilbahntag am 10.05.2023 wurde die Vision jedoch wieder neu aufgetischt und bekam fast durchwegs positive Resonanz.
Die Leitung übernimmt Thomas Marx aus der Hochschule Darmstadt, welcher so für Offenbach und Frankfurt ein radiales Lückennetz erstellen und mit dem neuen, leistungsstarken ÖV-Netz mehr Unternehmen und Privatmenschen in die Areale bringen will. Die Seilbahn soll außerdem auch ein Zeichen des technologischen Fortschrittes sein, an den sich die beiden Städte anschließen möchten.
Wie schon erwähnt, war auch die Reaktion zum größten Teil positiv. Viele Bürger sind begeistert von der futuristischen Möglichkeit des Transports, wobei andere zu einem weiteren S-Bahn-Tunnel tendieren und sich fragen, ob eine Seilbahn wirklich so effektiv sein kann, genug Autos von der Straße zu bekommen, dass der Nahverkehr nicht mehr allzu ausgereizt ist.
Auf unsere Anfrage diesbezüglich argumentierte Herr Marx mit den schon genannten fehlenden ÖV-Möglichkeiten und der aufbrechenden Gegend, die dringend eine weitere Option der Erreichbarkeit benötigt.
Die Meinungen sind gespalten, doch obwohl die Idee weit entwickelt ist, ist nicht klar, ob diese wirklich umgesetzt wird, insbesondere da sie seit Jahren schon des Öfteren in den Raum geworfen- und dann doch wieder in den Wind geschossen wurde. Daher bleibt wohl momentan keine andere Wahl, als zu warten, wie sich Offenbach und Frankfurt entscheiden.
Wir von der Ofa-Fraktion finden die Idee spannend und neu. Es wäre abwechslungsreich für die beiden Städte und könnte ihnen einen futuristischen Touch verleihen. Wir wünschen den Planern viel Erfolg!