Antrag

Kürzlich erschien auf der Seite Bloghaus ein Artikel über die Planung des Frankfurter Fernbahntunnels: Transit City Offenbach droht noch mehr Lärm. Er beginnt mit dem Satz: „Weitgehend unbemerkt wächst in Offenbach ein Risiko für Lebensqualität und Zukunft.“ (Zwei Wochen später wurde der Artikel dann gekürzt und mit veränderter Gliederung auch in der OF-Post abgedruckt.) Wir haben den Artikel gelesen und sind bestürzt. Die Planungen sind schon fortgeschritten, und ständig werden Weichen gestellt, die nicht gut für unsere Stadt aussehen. Wenn weiter so geplant wird, wie befürchtet, wird die Eisenbahntrasse durch unsere Stadt verbreitert. Es werden viel mehr Züge durchrasen, darunter auch viele Nachtzüge. Eine hohe Schallschutzmauer müsste her, die unsere Stadt zerschneidet. Die Anbindung an den Verkehrsknotenpunkt würde stattdessen schlechter.

Was uns daran vor allem bestürzt: Wir sind jetzt seit 2,5 Jahren in der Stadtverordnetenversammlung und arbeiten dort fleißig mit. Aber von diesen Planungen haben wir bisher nichts mitbekommen! Was passiert im Verkehrsdezernat hinter verschlossenen Türen? Warum gibt es keine Berichte? Warum keine Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung über Weichenstellung für Offenbachs Zukunft? Was will der Hessische Verkehrsminister Al-Wazir? Was will seine grüne Kollegin Sabine Groß? Es gibt ja anscheinend auch Alternativen zur Riesentrasse mit Mauer, nämlich ein Tunnel. Aber die sei angeblich zu teuer, sagen zumindest Leute, denen Offenbach egal ist.

Wir finden, solch wichtige Entscheidungen dürfen nicht über die Köpfe von uns Offenbachern entschieden werden und haben daher einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung gestellt, der in der Sitzung am 14. September verhandelt werden wird. Den Antrag kann man hier nachlesen.


Pressemitteilung

Die Ofa-Fraktion ist besorgt über die Pläne zum Frankfurter Fernbahntunnel. Diese sind schon weit fortgeschritten. Wir haben deshalb einen Antrag gestellt, dass sich die Stadt massiv dafür einsetzt, dass der Tunnel unterirdisch durch Offenbach geführt wird. Weiterhin ist es dringend erforderlich, dass es eine S-Bahn-Verbindung über den Hauptbahnhof gibt. Auch sollte Transparenz geschaffen werden zum Stand der Planungen und Verhandlungen, sowie zu Terminen, an denen entschieden wird.

Die Fraktionsvorsitzende Dr. Annette Schaper-Herget kommentiert:

„Mit einem solchen Tunnel bliebe Offenbach nicht nur von durch rauschenden Zügen verschont, sondern  würde auch Platz für die neue Mitte finden. Ohne einen solchen Tunnel bräuchte man mehr Gleise am existierenden Bahndamm, denn dieser muss auch Platz für den Regionalverkehr und die  S-Bahn bieten.“

Helge Herget ergänzt:

„Ohne Tunnel und stattdessen mit einer Trasse mit hohen Schallschutzwänden, die die Stadt durchschneiden würde, gäbe es Vorteile und Chancen nur für Frankfurt und andere Städte. Für Offenbach bleiben nur die Belastungen. Es reicht nicht, darauf zu warten, bis die Stadt einen Experten gefunden hat, sie muss jetzt sofort eingreifen.“

Julia Endres betont:

„Auf der Strecke sind viele laute Nacht- und Güterzüge geplant. Offenbach leidet ohnehin schon unter dem Fluglärm. Es kann nicht sein, dass die Lärmbelastung noch schlimmer wird, nur weil man am Tunnel sparen will.“

Nilay Yilmaz fügt hinzu:

„Diese Entscheidungen werden Offenbach auf Jahrzehnte hinaus prägen. Es ist daher wichtig, jetzt einzugreifen. Die Bürger müssen mit Informationen auf dem Laufenden gehalten werden.“

Fotostrecke

Wir haben eine Fahrradtour am Bahndamm gemacht und uns vorgestellt, wie es aussähe, wenn er auf 6 Gleise erweitert würde, einschließlich Lärmschutzwand. Hier kommt eine kleine Fotostrecke

Wenn der Damm auf der Seite der Robert-Koch-Str erweitert würde, müssten die Bäume weg. Zusätzlich auf den Damm eine 4m hohe Schallschutzwand gebaut werden.
Vor dem Damm in der Bismarckstraße stehen Bäume. Wenn er auf dieser Seite verbreitert würde, sähe es vielleicht so aus wie auf dem Bild rechts
Auf dem Hauptbahnhof gibt es mehr Platz und einige stillgelegte Gleise.

Vor der westlichen Einfahrt in den Hauptbahnhof verzweigen sich die Gleise
Am Bahndamm in der Feldstraße sind kürzlich neue Häuser gebaut worden. Wir stehen hier auf dem Damm, links darunter sind kleine Gärten mit Hütten, rechts die Gleise. Die Gärten und Hütten müssten weg, eine Schallschutzmauer würde dicht an die Häuser heranrücken.
Gegenüber ist die Bismarckstraße. Dort wäre ebenfalls eine Schallschutzwand fällig. Falls der Damm hier verbreitert würde, kämen diese Bäume weg, und die Straße würde schmaler.
dann wäre die Straße schmaler, die Bäume weg und stattdessen wäre dort eine hohe Mauer.
Es würden nicht nur noch mehr ICEs, sondern auch viele nächtliche Güterzüge durchrauschen.
Ebenso in der östlichen Einfahrt, kurz dahinter sind es wieder nur vier Gleise
Diese Gebäude neben dem Fußgängertunnel Mathildenvierten.stehen direkt am Bahndamm, auch sie müssten weg.

2 Antworten

  1. Offenbach ist von Anfang an bei den Planungen dabei, als Teilnehmer verschiedenster Gremien und Sitzungen kann ich das bestätigen. Vermutlich hat Ihre Partei bisher nichts mitbekommen.
    Außerdem sind die Planungen im Detail nicht ausgearbeitet.

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