05.12.2024
- Fragestunde
- Die Hafenmarina: Der OB und die Koa wollen keine Festlegung auf Gemeinwohlorientiertheit
- Rettung der Musikschule
- Runder Tisch zur häuslichen Gewalt
- Grundsteuer C in Offenbach?
- Ertüchtigung von 34 Signalanlagen
- Förderrichtlinie für private Baumpflanzungen
- Schritte gegen überhöhte Mieten
- GEO Grüner Eigenbetrieb Offenbach
Diese letzte Sitzung im Dezember sollte eigentlich die Haushaltssitzung sein. Aber weil man noch nicht weiß, wieviel Geld Offenbach vom Land Hessen bekommen wird, wurde die Haushaltssitzung auf März verschoben und es war eine ganz gewöhnliche Sitzung mit Anträgen und Reden. Manches war sehr erhellend und gleichzeitig verwirrend, z.B. die Ausführungen des Oberbürgermeisters zum Thema Hafenmarina. Sie brachten neue Informationen, warfen aber auch Fragen auf, zu denen wir eine Anfrage stellen werden, mehr dazu weiter unten. Vieles war aber auch sehr langweilig, bei manchen Beiträgen hatte man den Eindruck, dass jemand einfach mal was sagen wollte, obwohl schon alles gesagt war, nur noch nicht von allen. Hier geht’s zur Tagesordnung,1 zum Stream2 und zum Liveticker.3
Wir wünschen Euch jedenfalls viel Spaß und Erleuchtung beim Lesen.
Fragestunde
Diesmal nutzen wir die Fragestunde, um etwas zu klären: Vor kurzem wurde ja der Grüne Eigenbetrieb Offenbach (GEO) gegründet, hier nachzulesen von der Sitzung am 05.09.2024.4 Wir haben niemanden von Ofa in den Aufsichtsrat geschickt, weil das einen Maulkorb für Ofa bedeutet hätte, und das ist bekanntlich sehr unbeliebt bei uns.
Wir wollten gerne wissen, ob die Finanzierung der Grundstückskäufe in Bieber-Waldhof, die ja bekanntlich noch nicht steht, etwas damit zu tun hat (siehe dazu unseren Bericht von der Sitzung am 04.07.2024)5.
Helge stellte folgende Frage:
„Frage an Dezernat III und IV:
In der Sitzung des USV am 31. Oktober wurde der Sachstand des Wohnumfelds „Bieber-Waldhof“ präsentiert. In der Präsentation hieß es zum Thema „Realisierungsmodell“ (S. 15), dass eine juristische Prüfung zur Pflicht der Stadt zur Sicherung der Finanzierung laufe.
Welche Finanzierungsmodelle werden geprüft und gibt es ein favorisiertes Modell?“
Herr Weiß antwortete wie folgt: „Es gibt noch kein favorisiertes Modell. Geprüft werden: A Realisierung durch die Stadt und B Realisierung durch eine städtische Gesellschaft. Derzeit werden noch verschiedene Einschätzungen der Kämmerei überprüft und deshalb gibt es noch kein favorisiertes Modell. Also diese zwei Prüfungen sind die einzigen Prüfungen.“
Helge fragte nach: „Es wird also kein anderes Modell geprüft, Treuhandmodell oder so?“ – „Nein.“ – „Also nur diese beiden?“ – „Diese zwei Prüfungen sind die Gründung einer städtischen Gesellschaft oder die Finanzierung durch die Stadt.“ – „Danke!“ – „Bitte!“ – „Danke!“ – „Bitte!“
Nun sind wir gespannt, wann es eine Entscheidung gibt, woher das viele Geld kommen soll und welches Modell gewählt wird.
Die Hafenmarina: Der OB und die Koa wollen keine Festlegung auf Gemeinwohlorientiertheit
Diesmal haben wir unseren Antrag6, den wir bereits im Mai gestellt hatten, nicht mehr verschoben. Denn die Beteiligten hatten die Zwischenzeit genutzt, um sich vorzubereiten. Die Wassersportvereine haben sich zusammengeschlossen, einen neuen Verein gegründet und ein sehr überzeugendes Wachstumkonzept für den Ausbau einer Marina und deren nachhaltige Finanzierung erarbeitet. Sie haben einen Offenen Brief7 an alle Stadtverordneten geschrieben, in dem es heißt: „Die Kooperative Hafen für Alle und die versammelten Wassersportvereine Offenbachs sprechen sich gemeinsam aus für eine Marina in Offenbach, die in gemeinnütziger Vereinshand betrieben werden soll. Sie unterstützen die Anstrengungen der Kooperative Hafen für Alle, die stadteigene Wasserfläche nicht kommerziellen Interessen zu unterwerfen.“ Der Brief wird von der Sportgemeinschaft Wiking 1903 e.V., der Offenbacher Rudergesellschaft Undine 1876 e.V., dem Ersten Offenbacher Wassersportclub e.V., dem SegelClub Undine e.V. und der Seglervereinigung Rhein-Main e.V. unterstützt.
Wir denken, jetzt ist es an der Zeit, die Rechtsgrundlage dafür zu schaffen, dass die Vergabe gemeinwohlorientiert erfolgen kann, denn nun setzt das Verwaltungshandeln ein, das der politischen Weichenstellung natürlich nachgeordnet sein muss und nicht umgekehrt.
In unseren Berichten kann man die ganze bisherige Entwicklung nachlesen:
- 28. Bericht: Marina8: Ein Magistratsantrag zur Vergabe der Marina an einen kommerziellen Betreiber sorgt für Empörung und wird verschoben.
- 29. Bericht: Marina9: Der Magistratsantrag wird ganz zurückgezogen.
- 30. Bericht: Marina10: Ofa stellt einen Antrag, dass die Marina gemeinwohlorientiert betrieben werden soll.
- 31. Bericht: Marina11: Ein Lobbyist, der gerne ein lukratives Schnäppchen machen will, mischt sich ein und lobbyiert gegen unseren Antrag.
- 32. Bericht: Marina12: Der Oberbürgermeister zeigt sich skeptisch, ob er einen gemeinwohlorientierten Verein will.
Wir dachten, wir hätten wirklich alle überzeugenden Argumente auf unserer Seite. Die Hafenkooperative hatte uns und die anderen Oppositionsfraktionen eingeladen und ihr Projekt vorgestellt. Alle Anwesenden fanden es sehr vielversprechend und solide. (Der angemeldete Teilnehmer der Freien Wähler war krank und konnte keinen Ersatz finden.)
Aus der Gegenrede der SPD ging dann aber hervor, dass man erst die weiteren Gespräche abwarten wolle. Unsere Gegenrede wiederum betonte, dass ein Grundsatzbeschluss, der ja eine politische Entscheidung ist, nicht erst nach den Gesprächen, die ja Verwaltungshandeln sind, kommen kann. Das würde die Demokratie eigentlich abschaffen und die Stadtverordnetenversammlung völlig überflüssig machen. Leider wollte auch die CDU erst einmal abwarten, was uns bestürzt, denn auch sie war von der Präsentation der Hafenkooperation überzeugt. Vor der Sommerpause haben wir die CDU noch ganz anders erlebt.
Herr Oberbürgermeister Schwenke meldete sich mehrfach zu Wort und erzählte vieles, was zunächst nur Verwirrung stiftete: Es sollten doch auch kleinere Boote im Hafen fahren können, nicht nur große, sagte er. Also müsse es auch Bootsverleih geben. Damit unterstellte er, dass dies mit dem Vorschlag der Genossenschaft nicht möglich sei, was uns völlig verwirrte. Wir hatten den Eindruck, dass er über diesen Vorschlag nicht gut informiert war, denn das Gegenteil ist der Fall. In langen Ausführungen versuchte er zu erklären, dass es gemeinwohlorientierter sei, wenn man sich erst mal nicht für Gemeinwohlorientierung entscheidet. Logik war leider noch nie eine Stärke der Diskussionen in unserer Stadtverordnetenversammlung.
Dann wurde es noch wirrer: Er behauptete nämlich, es gebe Befürchtungen, dass es womöglich im Hafen keine Zeitfenster für Rudertraining geben könnte, weil die Zeit durch den Bootsverleih belegt sei. Ja, was nun? Bootsverleih oder nicht? Die Verwirrung der Zuhörer wuchs, zumindest unsere und die vieler Zuhörer im Stream. Die Befürchtung, dass im Hafen nicht mehr gerudert werden kann, kann jedenfalls nicht von der Rudergesellschaft Undine kommen, denn sonst hätte sie den Offenen Brief natürlich nicht unterschrieben. Einen anderen Ruderverein haben wir in Offenbach nicht. Das glauben wir jetzt einfach nicht, dass da Befürchtungen geäußert worden sind.
Aber dann sagte er doch etwas Interessantes, was diese Herumeierei vielleicht erklären könnte: Es könnten ja auch zwei Marinas im Hafen angesiedelt werden. Donnerwetter! Der Vorschlag der Hafenkooperative würde zwar alle Aktivitäten im Hafen erlauben, vor allem auch Vermietungen kleiner Boote, aber eben keine Marina, bei der ein Investor in seine eigene Tasche wirtschaftet. Kann es sein, dass sich Onwater und seine Lobbyisten noch gar nicht zurückgezogen haben? Wir kennen ja den Geschmack der Koa und des Marketings: Man will ja jetzt Dinge schick und teuer haben, nicht mehr so bodenständig und bürgerlich, wie wir es bisher gewöhnt sind.
Abschließend meinte er, dass man seine Ausführungen besser verstehen könne, wenn man sich das Angebot von Onwater in anderen Städten anschaue. Ja, offensichtlich hätte er lieber den Schickimicki-Investor Onwater im Hafen. Düsseldorf – Mallorca – Offenbach, hach!
So kam es, dass nur wir und die Linke für unseren Antrag und den Ergänzungsantrag stimmten. Die AFD hat wieder die SPD gelobt, wie immer, wenn es um unsere Anträge geht. Die Freien Wähler hatten sich gar nicht informiert, stimmten aber dagegen, ebenso wie die CDU, die anscheinend auf eine zukünftige Koa mit der SPD hofft.
Rettung der Musikschule
Die Musikschule muss aufgrund eines Gerichtsurteils alle ihre Zeitkräfte auf Festanstellungen umstellen. Dies wird teurer als vorher und deshalb muss der Zuschuss der Stadt erhöht werden. Hierzu lag ein Magistratsantrag13 vor. Für uns steht außer Frage, dass die Musikschule gerettet werden muss. Wir sind aber der Meinung, dass die Lehrer und Lehrerinnen bei den neuen Verträgen etwas mehr Flexibilität und Mitbestimmung gebraucht hätten. . Dieses Thema stand schon mal im Juli auf der Tagesordnung und wir hatten beantragt, dass es zumindest eine Prüfung für flexiblere Verträge geben sollte. Dies wurde leider abgelehnt, siehe hier.14
Denn viele haben jahrelang mit Zeitverträgen gearbeitet, weil sie auch Künstler sind und ihre Freizeit gerne selbst gestalten. Sie wollen nicht nach vielen Jahren plötzlich weisungsgebunden sein und neben dem Fachunterricht noch andere Aufgaben übernehmen. Deshalb haben einige die Musikschule verlassen, andere haben zähneknirschend unterschrieben. Deshalb haben auch einige Schülerinnen gekündigt. Diese sollen aber trotzdem die offizielle Kündigungsfrist einhalten und weiter bezahlen, obwohl ihre Lehrerin nicht mehr an der Musikschule unterrichtet.
Wir haben trotzdem für den Antrag gestimmt und hoffen, dass die bisherige Vielfalt der Musikschule gerettet werden kann.
Runder Tisch zur häuslichen Gewalt
Die CDU hat einen Antrag15 zur Einrichtung eines Runden Tisches zum Thema häusliche Gewalt eingebracht. Wir schätzen die vielen Maßnahmen, die es schon gibt, finden aber, dass es noch zu wenig Wissen und Aufklärung zur Früherkennung von Gefahren gibt. Viele Anzeichen werden bei uns noch verharmlost. Wir haben zwar den „Arbeitskreis gegen häusliche und sexualisierte Gewalt Offenbach“, der aber keine ausführlichen Berichte veröffentlicht. Die CDU möchte Berichte für die Stadtverordneten, wir möchten, dass diese dann auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden und haben deshalb einen kleinen Ergänzungsantrag16 gestellt.
Die SPD lamentierte weinerlich, dass wir die tolle Arbeit diskreditierten, die schon geleistet würde. Das ist mal wieder eine typische SPD-Unterstellung, nach dem Strohmann-Prinzip.17 Erst mal etwas behaupten, was nicht stimmt, und dann klagen, wie bös das doch sei! Wir haben den Fakt dargestellt, dass anderswo, z.B. im Kreis Offenbach, mehr Informationen erhältlich sind. Eine andere SPD-Rednerin behauptete, wir hätten keine Ahnung, was in der Gleichstellungskommission abgeht. Das Gegenteil ist der Fall, Ofa hat dort ein Mitglied, nämlich unsere Yakeline Cadena-Perez de Prinz, Annette ist Vertreterin. Immerhin hat sich die Rednerin für diese Falschbehauptung entschuldigt.
Aber um redliche Argumentation geht es gar nicht. Um einen Oppositionsantrag abzulehnen, muß halt irgendwas gesagt werden.
So wurden der Antrag der CDU und unser Ergänzungsantrag abgelehnt.
Grundsteuer C in Offenbach?
Die Freien Wähler haben einen Antrag18 gestellt, die Einführung einer „Grundsteuer C“ für baureife Grundstücke in Offenbach zu prüfen. Die Grundsteuer C ist eine Steuer auf unbebaute Grundstücke. Sie kann, muss aber nicht erhoben werden. Das könnte vielleicht weiteres Bauen fördern und die Wohnungsnot abmildern. Prüfen und Berichten finden wir erst mal gut, aber wir haben einige Bedenken: Denn bevor weitere Steuern erhoben werden können, müssen nach der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) zwei andere Einnahmequellen der Stadt ausgeschöpft werden. Das sind „Sonstige Einnahmen“ und „Entgelte für Leistung“.
Wir und die Mehrheit haben dann für diesen Antrag gestimmt.
Förderrichtlinie für private Baumpflanzungen
Wer einen Baum fällt, muss einen neuen pflanzen. Wer das nicht kann oder will, muss eine Ausgleichszahlung leisten. Mit diesem Geld pflanzt die Stadt neue Bäume. Das ist auch an vielen öffentlichen Plätzen nötig. Aber die Stadt ist überlastet und will diese Pflicht auf die Bürger abwälzen.
Ein Magistratsantrag19 sieht nun vor, den Bürgern dieses Geld zu geben, wenn sie stattdessen Bäume auf ihren Privatgrundstücken pflanzen. In der Begründung heißt es, dass dafür nicht genügend öffentliche Flächen zur Verfügung stünden. Das ist wirklich nicht der Fall. Wir haben z.B. schon 2021 einen Antrag20 gestellt, dass entlang der Daimlerstraße Bäume gepflanzt werden sollen, finanziert von Bürgern. Bis heute ist dort nichts gepflanzt worden. Es gibt auch städtische Wiesen, wo wirklich genug Platz für Bäume ist. Und wir finden die Stadtbegrünung immer noch viel zu dürftig! Und eine Anfrage21 von uns zeigt, dass Streuobstwiesen verkommen, weil das Geld, das dafür eingeplant war, anderweitig verwendet wird. Und die Stadt hätte die bisherigen Ausgleichszahlungen nehmen können!
Die Grünen lobten den Antrag und hoffen, dass es damit zu mehr Baumpflanzungen kommt, weil diese Regelung einen Anreiz schaffen würde, Bäume zu pflanzen oder sogar zu erhalten.
Natürlich ist es wunderbar, wenn Privatpersonen Bäume pflanzen. Helge und Annette machen das ja auch und haben dafür einen Kurs zum zertifizierte Landschaftsobstbauer22 im Mainäppelhaus gemacht.
Nur, wenn wir Bäume pflanzen, dann machen wir das, weil wir es sowieso wollen, wie andere Leute auch, wenn sie noch einen Baum im Garten haben wollen. Die Leute nehmen natürlich die Förderung mit, aber ob dadurch auch nur ein Baum mehr gepflanzt wird, das wagen wir zu bezweifeln. Die Ausgleichszahlung hält die Leute ja auch nicht davon ab, einen Baum zu fällen, wenn sie es für nötig halten.
Helge hat dies in einer Rede vorgestellt. Es gab aber keine weiteren Wortmeldungen, und so waren wir die Einzigen, die gegen diese neue Richtlinie gestimmt haben.
Ertüchtigung von 34 Signalanlagen
In Offenbach werden viele Lichtsignalanlagen modernisiert. Das ist gut so und lässt hoffen, dass der Verkehr und der öffentliche Raum für alle besser nutzbar werden. Dazu gab es einen Magistratsantrag,23 der viele Vorteile einer Modernisierung auflistet. Leider werden die Fußgänger wieder einmal geflissentlich übersehen.
Dieses Thema hatten wir schon früher (siehe unsere Anfrage24 zu Ampelschaltungen und Verkehrsverflüssigung) aber unsere Koa interessiert sich nicht für Fußgänger.
Wir haben uns deshalb bei dem Antrag enthalten, weil wir die anderen Vorteile einer moderneren Anlage durchaus sehen.
Schritte gegen überhöhte Mieten
Die Linken haben einen Antrag25 für Maßnahmen gegen überhöhte Mieten gestellt. Das finden wir sympathisch, weil die hohen Mieten wirklich ein großes Problem sind. Weite Teile der Mittelschicht, die berufstätig sind und Geld verdienen, können sich diese horrenden Preise nicht mehr leisten. Das ist eine Gefahr für die Stadt, weil dann Leute mit wichtigen Berufen wegziehen. Unser Oberbürgermeister hat sich aber kürzlich ausdrücklich für „mehr Wohnraum für Besserverdienende„26 ausgesprochen. Deshalb wird die SPD dieses Problem nicht angehen.
Der Antrag möchte, dass der Magistrat eine Anlaufstelle einrichtet, bei der Hinweise gemeldet werden können, die dann zu einem Bußgeld führen. Außerdem soll der Mietmarkt kontinuierlich beobachtet werden.
Der Antrag wurde allerdings von der Tagesordnung abgesetzt und soll dann nächstes Mal verhandelt werden.
GEO Grüner Eigenbetrieb Offenbach
In diesem Magistratsantrag27 sollte ein Wirtschaftsplan für den neu gegründeten „Grünen Eigenbetrieb Offenbach (GEO)“ aufgestellt werden. Helge hat dazu eine skeptische Rede gehalten, weil wir befürchten, dass das Ganze auch sehr schief gehen kann.
Die erste Antwort kam von der SPD. Der Redner zeigte sein ganzes Können, das man als frisch gebackener SPD-Stadverordneter unter Beweis stellen muss: Unterstellungen gespickt mit aggressiven und pauschalisierenden Ofa-Beschimpfungen. (Wir haben anlässlich einer Umfrage des Gleichstellungsbüros beobachtet, dass zwar sowohl SPD-Rednerinnen als auch -Redner gerne mit der Strohmann-Rhetorik17 arbeiten, aber die aggressiven Beschimpfungen kommen immer von männlichen SPDlern. Diese Rede war ein Paradebeispiel dafür). Die SPD glaubt immer noch, uns einschüchtern zu können.
Die erste Falschbehauptung war: Wir würden unterstellen, dass man mit dem GEO nur mit Einlagen zocken wolle. Das behauptet Helge nicht, aber er kritisiert die Anlagenrichtlinie,28 die einerseits strenge Vorschriften macht, wie die Einlagen zu sichern sind, diese aber an anderer Stelle wieder aufhebt. Das ist ein Risiko und so etwas kann auch schief gehen. Die zweite falsche Behauptung war, wir würden unterstellen, man wolle mit GEO „Geld verdienen“. Das stimmt nicht! Natürlich muss man das Geld zinsgünstig anlegen, und das kritisieren wir auch nicht. Dann warf er uns vor, wir würden der Verwaltung „das Misstrauen aussprechen“. Nun, wir haben, wie Helge in seiner Rede gesagt hat, Bedenken, dass die Verwaltung hier Fehler machen könnte und vielleicht nicht genügend Fachpersonal hat. Für die SPD, bei der sich ja alle Claqueure immer einig sind, ist das schon eine Majestätsbeleidigung.
Er kritisierte dann eine Frage, die Helge im HFDB zu diesem Thema gestellt hatte, die aber nicht verstanden wurde. Wir glauben eher, dass sie sehr wohl verstanden wurde, man aber keine Antwort wusste. Er hatte es im HFDB sogar mit einem Beispiel erklärt: In seiner früheren Tätigkeit als Gießereileiter bei Manroland hatte die Verantwortung für verschiedene Bereiche und trug das persönliche Risiko. Er hatte aber auch die Entscheidungskompetenz, das Risiko zu reduzieren, z.B. die Gießerei zu schließen, bis eine Reparatur erfolgt war. Diese Entscheidung konnte auch nicht von der Konzernleitung aufgehoben werden. Wir haben zu der Richtlinie jetzt eine Anfrage29 gestellt, vielleicht wird daraus deutlich, was wir meinen. Diese Anfrage hätten wir auch vor der Sitzung einreichen können. Dass sie in der Sitzung noch nicht vorlag, Helge aber in seiner Rede bemängelte, dass er im HFDB keine Antwort erhalten habe, bezeichnete der Redner als „billige Täuschung“ (begeisterter Applaus von der SPD, wie immer, wenn statt Sachargumenten Beschimpfungen kommen). Wir glauben nicht, dass die Frage missverstanden wurde und sind gespannt auf die Antwort.
Er behauptete dann, Helge hätte gesagt: „Zitat: Die Stadt wird das versieben und versemmeln“. Nein, das hat er nicht gesagt, der Redner hat sich billig getäuscht. Helge hatte gesagt, er glaube nicht, dass „das mit Bordmitteln zu stemmen ist“.
Herr Kämmerer Wilhelm meldete sich auch zu Wort und warnte davor, zu sagen, die Stadt sei nicht mehr „kreditwürdig“.Das tun wir auch nicht, aber wir fragen, ob sie vielleicht keine guten Konditionen bekommt.
Nun, wir werden sehen, wie sich das in ein paar Jahren entwickelt. Wenn es klappt, sind wir die Ersten, die sich freuen.
Links in diesem Beitrag:
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&docid=2024-00020769&year=2024&av_dokument_id=20769&view=
- https://media.video.taxi/embed/O9JHwX697A5l
- https://www.offenbach.de/stv-livehttps://www.offenbach.de/buerger_innen/rathaus-politik/politik/liveticker/live-aus-der-stadtverordnetenversammlung-dezember-2024.php
- https://www.ofa-ev.de/32-sitzung/#geo
- https://www.ofa-ev.de/31-sitzung/#sem
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290701&av_dokument_id=20370&year=2024
- https://www.ofa-ev.de/28-sitzung/#marina
- https://www.ofa-ev.de/wp-content/uploads/2024/12/Hafen-fuer-Alle-OF-Offener-Brief-Dez24.pdf
- https://www.ofa-ev.de/29-sitzung/#marina
- https://www.ofa-ev.de/30-sitzung/#marina
- https://www.ofa-ev.de/31-sitzung/#to
- https://www.ofa-ev.de/32-sitzung/#to
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290799&av_dokument_id=20756&year=2024
- https://www.ofa-ev.de/31-sitzung/#musikschule
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290787&av_dokument_id=20731&year=2024
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&docid=2024-00020809&year=2024&av_dokument_id=20809&view=
- https://yourlogicalfallacyis.com/de/strohmann
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290790&av_dokument_id=20734&year=2024
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290801&av_dokument_id=20763&year=2024
- https://www.ofa-ev.de/6-sitzung/#Hochzeitsallee
- https://www.mainaeppelhauslohrberg.de/index.php/lohrberg-erleben/streuobstseminar.html
- https://www.ofa-ev.de/wp-content/uploads/2024/11/Antwort-Streuobstwiesen-die-zweite.pdf
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290785&av_dokument_id=20706&year=2024
- https://www.ofa-ev.de/wp-content/uploads/2021/11/Anfrage-Ofa-Ampelschaltungen-Verkehrsverfluessigung-2021-11-12-Antwort.pdf
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290788&av_dokument_id=20732&year=2024
- https://www.op-online.de/offenbach/verdraengung-angst-vor-der-93412251.html
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&doctype=1&dsnummer=2021-26%2FDS-I%28A%290805&av_dokument_id=0&year=2024
- https://pio.offenbach.de/index.php?aktiv=doc&docid=2023-00019788
- https://www.ofa-ev.de/anfrage-befugnisse-kassenverwalter-in-nach-der-anlagerichtlinie/